Trassenauswahl für den Radschnellweg HU – AB in Kleinostheim

Neben der Diskussion über Tempo 30-Zonen in Kleinostheim hat sich die FDP-Veranstaltung zur Verkehrspolitik im März auch mit dem Radschnellweg 2L2R (Zwei Länder, zwei Räder) befasst, über den Dieter Stahlbock, Verkehrsplaner i.R., informierte.
Die Städte Hanau und Aschaffenburg, der Main-Kinzig-Kreis sowie die Gemeinden Großkrotzenburg, Kahl, Karlstein, Kleinostheim und Mainaschaff haben eine Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung zwischen Aschaffenburg und Hanau beauftragt.
Die Planungen für den Korridor des Radschnellweges sind in einigen Abschnitten schon sehr konkret. In Aschaffenburg werden die Vorstellungen einer Trassenführung östlich der Bahnstrecke immer detaillierter und die Gemeinde Mainaschaff benennt in deren Weiterführung offiziell die Rennstraße als Anschluss Richtung Kleinostheim. Die Gemeinden Kahl und Karlstein konnten sich bisher auf keine Trasse in ihren Gemeinden festlegen. Kleinostheim hat sich noch nicht positioniert. Die Anzahl von voraussichtlich ca. 400 täglicher Nutzer auf ihrem Gemeindegebiet lässt hinsichtlich der vorhandenen Infrastruktur verschiedene Lösungen zu.
Vorab muss grundsätzlich entscheiden werden, ob der geplante Radschnellweg nördlich der Bahnstrecke am Ort vorbeiführen soll oder ob eine Querung des Ortskerns gewünscht ist. Bis zur Ortsgrenze Karlstein sind beide Strecken in etwa gleich lang und könnten die vorgegebenen Anforderungen erfüllen. Die Frage ist letztendlich, will Kleinostheim seine Bürger in vollem Umfang vom geplanten Radschnellweg profitieren lassen oder sie lieber davon verschonen.
Bei einem Anschluss an den Mittelweg zur Weiterführung nach Karlstein muss der Ort durchquert werden, um von der Rennstraße zum Mittelweg zu kommen. Da zur Querung der Bahnlinie die beiden Tunnel zu eng und die Unterführung zu unübersichtlich ist, bleibt nur die Eisenbahnüberführung an der Carl-Goerdeler-Straße. Eine einheitliche Meinung, wie die Strecke durch den Ort führen soll und wo die B 8 über-/unterquert werden soll, gibt es nicht.
Einfacher wäre eine komplette Streckenführung östlich der Bahnlinie. Dann müssten die Wege aber ausgebaut werden, um sowohl breit genug für den Radschnellweg als auch für Anlieger von Schluchthof und Heißerackerhof zu sein.
Auf jeden Fall wird deutlich, dass es einen Radschnellweg nicht zum Nulltarif gibt. Beide Varianten beinhalten so manche Hürde, die unter anderem auch Eingriffe in die Interessen von Anliegern und anderen Verkehrsteilnehmern zur Folge haben.
Letztlich besteht aber auch die Möglichkeit nichts zu entscheiden, weil man der Meinung ist, dass die vorhandenen Wege eine Mehrbelastung von rund 150 Fahrrädern pro Tag aufnehmen können. Sollte sich der Radschnellweg aber zu einer Verkehrsachse entwickeln, die über alle Erwartungen hinaus stark angenommen wird, müssen später Bauarbeiten unter Betrieb aufwendig und teurer nachgeholt werden.


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